Dosenwandern
Auf Reisen

Mayrhofen im Zillertal – Und Umgebung

Im Juni 2018 absolvierten wir einen Freundschaftsbesuch in Mayrhofen im schönen Tiroler Zillertal. Natürlich dufte das Besuchen einiger Geocaches nicht fehlen.

Eines Vorweg: Dies ist kein Gebiet für Powercacher oder Punktejäger! Die meisten Caches liegen dort im hochalpinen Gebiet, Trittfestigkeit, Jacken (auch im Sommer) und richtiges Schuhwerk sind pflicht, daher sind viele Caches dort eher nicht mit dem Kinderwagen oder mit Kindern zu erreichen.

Auf der anderen Seite gibt es jede Menge interessanter Earth-Caches, die man bequem per Seilbahn auch mit geländefähigen Kinderwagen erreichen kann, wo man noch dazu einiges über die Berge und die Natur lernen kann. Im Tal selbst gibt es leider noch relativ wenige Caches (Stand 2018).


Kartenausschnitt

Erster Tag: Penken

Am ersten Tag ging es mit der Penkenbahn hinauf auf 1790 Meter, wo wir zu unserer Überraschung eine geöffnete Intersportfiliale vorfanden. Weiter hinauf mit der Kombibahn auf 1994 Meter, wo wir nach sehr kurzer Suche GC5MRK1 – maybe… skiing in Mayrhofen #2 finden konnten. Ein Cache, der sich übrigens auch perfekt im Winter mit Skiern heben lässt.

Abenteuerlich
Blick auf Mayrhofen

Oben lohnt sich ein Spaziergang, der durchaus auch für Kinderwagen geeignet ist.

Am Penkenplateau

Neben lieben, kleineren und größeren Bergseen lässt sich auch die Granatkapelle von Maria Botta entdecken – leider ohne Cache.

Granatkapelle von Maria Botta

Zweiter Tag: Schwendau

Am zweiten Tag besuchten wir im Ort Schwendau, in dem wir untergebracht waren, einen Tradi, bzw. versuchten wir einen Multi, bei dem leider nicht mehr alle Stationen vorhanden waren, der Spaziergang hat sich aber dennoch gelohnt.

GC2BVEE – Die Zimmerhäuslmühle

Dieser Cache ist mit Kinderwagen gerade noch erreichbar. In der Cachedescription erfährt man Einiges über die Zimmerhäuslmühle und die anderen Wasserkraftwerke, die allesamt durch ein verheerendes Hochwasser zerstört wurden. Diese Mühle war die einzige, die das Naturereignis überlebt hat und sie wurde in den 90er-Jahren wieder aufbereitet. Seit 1950 wird aber kein Mehl mehr gemahlen.

Rückhaltebecken, um Zerstörungen der Ortschaften durch Geschiebe zu verhindern
Das Wasserrad der Mühle

Es lohnt sich ein Blick hinter die Mühle. Um zum Cache zu kommen, muss man dort sowieso hin, es erwartet einen ein überraschender Blick in das Innere des Gebäudes und seine Technik.

GC6QTXM – Keilkeller-Wasserfall sind wir zwar abgegangen, was sich als Spaziergang allemal lohnt. Führt er doch zum höchsten Wasserfall des Zillertales. Der Aufstieg verlangt Trittfestigkeit, der Weg führt über Felsen, rutschige Wurzeln und verlangt auch eine gewisse Kondition. Der Ausblick runter ins Tal von der Aussichtsplattform und der Wasserfall entschädigen allerdings den Umstand, dass wir die Dose nicht finden konnten.

Keilkeller-Wasserfall

Dritter Tag: Ahorn

Auch direkt aus dem Ortszentrum von Mayrhofen zu erreichen ist die Ahorn-Bahn. Auch eine sehr atemberaubende Seilbahn, die auf 1968 Meter Seehöhe führt.

Oben am Plateau

Oben gibt es einen Genussweg und mehrere Spielplätze, auch tolle Wasserspielplätze sind dabei, mit Kindern und Kinderwagen sehr gut zu absolvieren. Es gibt einen Panoramarundweg, den man in weniger als einer Stunde absolvieren kann.

Wir beschäftigten uns zunächst mit dem Earthcache GC2BQ38 – Zillertal Alps Nature Park, der uns einiges Wissenswertes über die Berge und die Gletscher der Umgebung lehrte. Leider war die Aussicht ins Stilluptal aufgrund des Nebels (wir waren in den Wolken) nicht gegeben.

Der Panoramarundweg führte uns weiter zur nahe gelegenen Filzenalm. Dort konnten wir selbstgemachte Milch, Käsebrote und Butter konsumieren, ein Traum.

Die Filzenalm hat auch einen kleinen Streichelzoo, dort kann man Schweine, Ziegen und Enten bewundern.

Babyschwein

Ein paar Meter weiter lässt sich GC59HXW – Ahorn finden, ein Tradi der Größe Small, der auch Platz für den einen oder anderen TB bietet.

Nacht im Zillertal

Infrastruktur

Ein paar Worte seien zur Infrastruktur im Zillertal erwähnt:

Das Tal ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln vorzüglich erschlossen. Die Zillertalbahn versorgt das gesamte Tal von Jenbach bis zum Hintertuxer Gletscher mit einer Eisenbahnlinie und mehreren Buslinien, die im Halbstundentakt fahren. Für Eisenbahnfreunde gibt es auch einen Dampfsonderzug. Mit dem Zug schafft man es zB. von Wien aus nach Mayrhofen in weniger als 5 Stunden.

In so ziemlich jedem Ort gibt es Supermärtke, Bäckereien und in Mayrhofen sowieso jegliche Art von Geschäften.

Hotels / Pensionen: Mayrhofen selbst ist ein teures Pflaster. Man sollte sich eher in einem der Orte zwischen Mayrhofen und Ramsau im Zillertal eine Frühstückspension suchen. So zumindest haben wir das gemacht.

Praktisch: Die ganzen Orte sind mit einem Dörferbus verbunden, der zwischen Mai und November im Stundentakt zwischen 7 und 10:30, bzw. 14:30 und 18:30 alle Dörfer mit den Bahnhöfen und dem Ortszentrum von Mayrhofen verbindet. Entsprechende Planung vorausgesetzt, erspart man sich komplett das eigene Auto. Als Gast bekommt man die Regionsgästekarte ausgehändigt, mit der sich die Wochenkarte für den Bus mit nur EUR 10,80 zu Buche schlägt. Sehr günstig für die Anzahl der Busfahrten, die wir absolvierten.

Die Fahrpläne sind ausgezeichnet aufeinander abgestimmt.

Ein Triebwagen der Zillertalbahn im Bahnhof Mayrhofen

Tag Vier: Hintertuxer Gletscher

Am vierten Tag ging es per Bus nach Hintertux, der Bus fährt direkt bis zur Bergbahn, die aus drei Seilbahnen bis auf 3250 Metern Seehöhe führen. Da oben ist die Luft schon ganz schön dünn, leichte Schwindelanfälle sind möglich, dafür wird man von einer sensationellen Aussicht begrüßt. Für Skifahrer besonders interessant: Es handelt sich um ein Ganzjahres-Skigebiet.

Auf 2609 Metern, zwischen Gletscherbus 2 und Gletscherbus 3 (so heißen die Seilbahnen hinauf) Dort lässt sich auch gut und günstig essen!
Schlepplifte und Skifahrer im Sommer

Oben angekommen fanden wir alle Antworten für den Earth-Cache GC2324H – Das ewige Eis.
Nachdem wir alle Antworten dem Owner gesendet hatten, bekamen wir nach wenigen Minuten per E-Mail die Logerlaubnis.

Wenige Meter entfernt liegt noch die Dose GC2BGBH – Gefrorene Wand. Ein Tradi mit der D/T-Wertung 2/4, den ich mir eigentlich zugetraut hätte, jedoch fand ich leider keinen Zugang, dieser war durch die Bergstation der Sesselbahn irgendwie versperrt. Dennoch konnte ich Leute auf den Gipfel klettern sehen. Diese Dose liegt aber wirklich in hohem, ungesicherten alpinen Gelände, man sollte also wirklich wissen, was man tut, wenn man diese Dose probiert.

Wer abseits vom Geocachen noch etwas erleben möchte, dem sei die Eishöhle dort oben ans Herz gelegt. Während einer einstündigen Führung klettert man in einer Eishöhle, ca. 30 Meter unter der Skipiste herum, sehr imposant aber auch sehr anstrengend. Trittfestigkeit ist hier eine große Voraussetzung. Die Führung dauert ungefähr eine Stunde, dafür erlebt man eine gänzlich andere Welt.

Eingang in die unterirdische Eiswelt.
Eiszapfen in der Höhle

Wieder im Tal angekommen, machten wir noch einen Abstecher zum nahe gelegenen Wasserfall. Leider konnte der dortige Cache GC3NT5H – Schraubenfall nicht gefunden werden, es war einfach zu vermuggelt.

Tag 5: Ramsau im Zillertal

Der fünfte Tag stand nur mehr unter dem Zeichen der Abreise. Wir begaben uns zum Bahnhof Ramsau im Zillertal – Hippach, wo wir allerdings noch gute 20 Minuten Zeit hatten, bis der Zug kam. Diese Zeit nutzten wir schnell, um der Kirche „Zu den Sieben Schmerzen Mariens“ und dem dazugehörigen Cache GC1Q26T – Das Ramsauer Kirchlein einen Besuch abzustatten, der auch sehr schnell gefunden werden konnte.

Blick ins Innere der Kirche

Danach ging es entspannt mit der Zillertalbahn und den ÖBB nach Hause.

Fazit:

Wie Eingangs erwähnt, nichts für Powercacher, dafür einige wirklich sehr interessante Dosen. Teilweise für Kinder und Kinderwagen geeignet. Hunde kann man so ziemlich überall hin mitnehmen, diese sollten aber unbedingt an der Leine sein, gerade die Almtiere (Kühe, Ziegen) könnten sich durch freilaufende Hunde aufschrecken lassen.

Neben einigen leichten Tradis im Tal und interessanter Earth-Caches auf den Bergen, die man mit wenig Anstrengung finden kann, gibt es auch ziemlich spannende Dosen, die einiges an Kraft abverlangen. Caches im ungesicherten Gelände oder an Kletterwänden machen die Gegend für sportliche Cacher sehr interessant. Auch im Winter gibt es einige Ski-In (Drive-In auf Skiern)-Caches.

Zum Geocachen fährt man dort sicher nicht hin, aber man kann im Rahmen eines Urlaubes durchaus die ein oder andere tolle Dose finden.

Prädikat: Während eines Urlaubes entspanntes Dosensuchen nebenbei. Außer, man sucht die Anstrengung, dann findet man sie.